Hi Luke_Filewalker!
Luke_Filewalker wrote:
... genau das ist nur zu oft das Problem - ein guter Programmierer würde es konfigurierbar machen.
Hast Du prinzipiell recht. Nur, wenn ein Kontext gar keinen Zweifel aufkommen lässt, wozu dann nochmal explizit anders angeben?
Nun ja, weil man in "echten" kBs, MBs, und GBs gemessen haben möchte.
Es geht also nicht einfach nur um die Bezeichnungen kB, MB, GB vs. Kib, MiB, GiB. Es geht darum, dass man die Datenmenge in Tausenden (Kilo-), Millionen (Mega-) bzw. Milliarden (Giga-) Bytes angezeigt bekommen möchte statt etwa in Tausenden von 1024-Stücken.
Luke_Filewalker wrote:
Ok, was ist falsch daran? Welche objektive Gründe gibt es denn noch für die binären Angaben und warum sollen die "normalen" PC-Benutzer sich damit konfrontieren?
...
Ja, schon, aber was habe ich als Anwender damit zu tun?
Das ist ungefähr die gleiche Arroganz wie ich sie selbst in meinem ersten Posting wohl an den Tag gelegt habe
Meinst du?
Ich will damit nur sagen, dass der Anwender nicht mit technischen Details belastet werden sollte, wenn dazu nicht eine unumgängliche Notwendigkeit besteht.
Luke_Filewalker wrote:
Hier macht es sich der User ziemlich bequem, aber die Coder müssen sich selbstverständlich damit auseinandersetzen da die User sonst Programme hätten, die falsch rechnen würden.
Gut, es soll natürlich auf der anderen Seite den Softwerkern das Leben nicht unmöglich machen. Aber hier geht es um eine triviale Umrechnung, also nun wirklich kein Ding der Unmöglichkeit.
Kommen wir als Beispiel zurück auf ein ERP System (Warenwirtschaft usw.) welches das Hauptprodukt der Softwarefirma ist für die ich arbeite. Hier besteht schon aus dem Kontext überhaupt kein Zweifel was mit k gemeint ist: 1000. Und bei einer ERP Lösung versucht ja auch keiner von uns "IT'lern" mit biegen und brechen das in das uns sehr geläufige binäre System umzurechnen... oder? Warum also wollen aber die User aus dem Kontext Dateigrösse/Dateimanager heraus mit biegen und brechen das im Zehnersystem haben, obwohl die komplette Speicherverwaltung nunmal nach dem binären System organisiert ist?
Ich kann natürlich nicht für alle Benutzer sprechen, aber ich bin zum Glück selbs einer und ich würde so antworten:
1. Weil für mich 1 System zu haben besser ist als 2 haben zu müssen. Dabei wäre es zuerst egal, welches, nur das dezimale System habe ich schon sowieso, also wäre das binäre eine zusätzliche Belastung, die mir keinen Mehrwert bringt.
2. Weil ich in dem System eben - aus welchem Grunde auch immer - rechnen können möchte, also z.B. sicher sein, dass 10 x 2000B + 520 B genau 20,52 kB ergibt und nicht etwa erst irgendwie 20,04 KiB errechnen müssen. Zumal auf einem Datenträger ja (korrekt) die dezimalen Anganben stehen.
Das war jetzt meine Meinung als Benutzer. Aber auch als Entwickler mit 25 Jahren der Erfahrung fällt es mir schwer einen Grund für die Nutzung der binären Einheiten zu finden, ausser den wenigen Fällen, wo man hardware-nah programmiert u.ä., kein Mainstream also.
Könntest du vielleicht welche liefern?
Historische Hintergründe: Ok, die Programmierer haben die Kürzel missbraucht. Aber: Dabei wurde eig. schon ein sauberer neuer Standard geschaffen der leider offenbar in Vergessenheit geraten ist. Genauer: Nehmen wir das Kürzel "kb". Hier ist eben das "b" enthalten und das steht unzweifelhaft für Byte. Byte ist ein "Kunstwort" und jeder der nur irgendwo mal kurz aufgepasst hat, weiss das ein Byte wiederum aus 8 Bit besteht. Und beide Bezeichnungen werden im Binärsystem verwendet. Schauen wir also mal auf die logische Steigerung: Bit -> Byte -> KByte. Ok zwischen Bit und Byte kommt eig. noch etwas, aber ich will hier nicht unnötig Verwirrung stiften. Das ist also das gleiche saubere System wie Einser, Zehner, Hunderter und Tausender (k).
Was auch völlig in Ordnung ist. Nur soll man einem PC-Benutzer, für den all das völlig irrelevant ist, nicht dieses System aufzwingen.
Und Byte als Einheit der Informationsmenge kann andererseits trotzdem im dezimalen System gemessen werden können, wie alle anderen Dinge auch.
Darum meinte ich auch, das die Einführung eines neuen Standards völlig unnötig war, denn ein solcher existiert schon lange!
Achtung! Es wurde kein neues System erfunden, denn es existierte ja schon, wie du selbst sagst. Es wurde lediglich für dieses System nachträglich eine eigene Bezeichnung erfunden, wie sie das System eigentlich auch verdient, nicht wahr?
Die Leute die, wie Du schriebst, die Kürzel missbraucht haben, haben gleichzeitig bereits einen Standard geschaffen. Mit kb, Kb, KB, Kb sind schon immer 1024 gemeint gewesen.
Ja, richtig, mit k, M, G, die eigentlich 10^3n waren, hat man angefangen 2^10n's zu benennen, was offensichtlich falsch ist.
Aber wir wiederholen uns, glaube ich...
Und hier gebe ich Dir aber auch recht, das "könnte" man tatsächlich nachbessern. Auch wenn den meisten von uns schon immer völlig klar war, was mit dem einzelnen k gemeint ist. Nur würde ich hier statt k simpel und einfach kb nehmen und gut ist, KiB ist völlig überflüssig.
Es geht, wie schon so oft wiederholt, nicht nur um die Bezeichnung (ob es jetzt "kB" oder "Kib" heissen soll) sondern darum, dass man
sowohl mit kBs (dezimal)
als auch mit KiBs etc. (binär) operieren können möchte, je nach Bedarf. Deswegen brauchte man die SI-Einheiten "zurück" und führte neue ein.
Ich hoffe, das ist jetzt klarer.
Liebe Grüsse,
edse